Das Studium für Modedesign ist modulhaft aufgebaut und wird mit dem akademischen Grad des Bachelor of Arts (B.A.) abgeschlossen. In den ersten Semestern belegen die Studierenden Pflichtmodule, um die Grundlagen des Fachs zu erlernen. In den höheren Semestern setzen die angehenden Modedesigner:innen dann durch verschiedene Wahlpflichtmodule individuelle Schwerpunkte. In der Regel ist der Bachelor nach 6 bis 7 Semestern absolviert. An einigen Universitäten ist ein Praxissemester in das Studium integriert, damit die angehenden Akademiker:innen erste Berufserfahrungen sammeln können und sich gleichzeitig ein besseres Bild über ihre beruflichen Zukunftswünsche machen können. Oft werden auch Auslandssemester unterstützt, da viele Modehochschulen mit Partnerschulen in der ganzen Welt zusammenarbeiten.
Nachdem die Studierenden alle Module erfolgreich beendet haben, sollen sie in der Lage sein, eine eigene Modekollektion zu entwerfen – dies ist meist Aufgabe der Bachelorarbeit. In diesem Projekt werden alle erlernten Inhalte des Studiums kombiniert: Von einer kreativen Idee bis hin zur Produktion der Modestücke und der daran anschließenden Präsentation. Die Studierenden suchen dafür entsprechende Models aus, stylen sie und setzen sie für anschließende Shootings in Scene. Um diese Aufgabe erfolgreich zu bestehen, deckt das Modedesignstudium alle Schritte der gestalterischen und handwerklichen Prozesse ab. So gehört es zum Lehrplan Recherche zu betreiben, kreative Ideen zu entwickeln, einen professionellen Entwurf zu zeichnen und diesen am Ende umzusetzen. Abgerundet wird das Fachwissen der angehenden Akademiker:innen mit betriebswirtschaftlichen Grundkenntnissen, Basics des Marketings, des Fashionmanagements und des eCommerces. Nach erfolgreichem akademischen Abschluss als Modedesigner:in geht es an die Jobsuche. Diese ist oft kein Zuckerschlecken, denn der Arbeitsmarkt in dieser Branche ist klein und hart umkämpft. Es ist daher empfehlenswert schon während des Studiums so viele Connections wie möglich aufzubauen und durch Praktika, Minijobs oder Werkstudent:innenstellen Arbeitserfahrungen zu sammeln und den Lebenslauf dadurch aufzuwerten. Insbesondere in der Modebranche ist es wichtig, sich über diverse Beziehungen und Netzwerke einen Namen zu machen, um, vor allem als selbstständige:r Designer:in, beruflichen Erfolg zu erzielen und eine Karriere als Modedesigner:in wahr werden zu lassen.
Wer für diesen oft steinigen Weg nicht genug Geduld hat oder sich generell nicht ausschließlich auf den selbstständigen, kreativen Bereich fokussieren möchte, wird aber auch in anderen Bereichen der Branche einen Job finden. Viele Modedesigner:innen landen am Ende im Marketing, in Redaktionen oder im Vertrieb von Modeunternehmen und sind durch ihr Studium auch für diese Positionen qualifiziert. Die Textilbranche ist groß und bietet diverse berufliche Möglichkeiten. Darüber hinaus können sich Modedesigner:innen auch beim Film und Fernsehen oder bei Theatern bewerben. Dort treffen sie dann z.B. die Kostümauswahl oder entwickeln entsprechende Farb-, Material- und Schnittkonzepte. Wer sich eine Führungsposition wünscht, sollte einen Masterabschluss absolvieren. Nach erfolgreichem Abschluss sind dann z.B. die Leitung eigener Projekte oder auch das Entwickeln einer ganzen Modemarke eine mögliche berufliche Aufgabe.
Tipp: Bessere Jobchancen durch digitale Kompetenzen
Wer glaubt, dass Modedesigner:innen ausschließlich mit Papier und Bleistift und Nadel und Faden arbeiten, irrt. Mittlerweile wird ein Großteil der Arbeit mit 3D-Programmen erstellt. Der Umgang damit gehört oft zur akademischen Ausbildung. An vielen Unis gibt es sogenannte Labore, in denen die Kreationen der Studierenden in digitalen 3D-Simulationen erstellt werden. Dazu werden CAD-Programme (computer-aided design) genutzt. Der große Vorteil ist, dass eventuelle Fehler der Modelle früh genug auffallen und der Design- als auch Herstellungsprozess deutlich effizienter wird. In modernen Fashion Design Unternehmen gehören IT-Anwendungen deshalb zum Arbeitsalltag und Arbeitgeber:innen wissen hohe IT-Kompetenzen daher sehr zu schätzen!
Auf einen Blick
Module & Schwerpunkte im Studium
- Modezeichnen
- Modesoziologie
- Kostümgeschichte
- Kreativitäts- und Methodentraining
- Designtheorie
- Marketing
- Fashionmanagement
- eCommerce
- Textildesign
Übliche Arbeitsbereiche / Berufe
- Modeateliers
- Kostümabteilungen in Film- und Fernsehanstalten
- Theater
- Modezeitschriften & -magazine
- Werbung
- Schneiderein
- Entwurfsabteilungen bei Bekleidungsherstellern
- Einkauf & vertrieb
- Produktmanagement
- Öffentlichkeitsarbeit
Wichtige Hard und Soft Skills
- Kreativität
- Sinn für Ästhetik
- Kulturelles Interesse
- Künstlerische Begabung
- Handwerkliches Geschick
- Disziplin & Geduld
- Belastbarkeit
- Sorgfalt
- Selbstorganisation
- Kommunikationsstärke
- Durchsetzungsvermögen
- IT-Kenntnisse
Gehaltsaussichten
Sehr große Variierungen, zwischen 24.000€ pro Jahr bis 48.000€ pro Jahr, in der obersten Liga der Modewelt sind auch 240.000€ pro Jahr oder mehr möglich (Quelle: https://www.studycheck.de/studium/modedesign)
Carla Kemper
(Verwaltungsangestellte & angehende Akademikerin)