Welche Unterschiede gibt es und worin
unterscheiden sich diese Coachings
Es gibt sicher eine ganze Anzahl von AVGS Einzelcoachings, aber alle Maßnahmen um das Thema Bewerbung und Job (Coaching) sind sicherlich die bekanntesten und geläufigsten Einzel-Coachings, die im Bereich Erwachsenenbildung von den Jobcentern und Arbeitsämtern mittels AVGS (Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein) finanziert werden. Es stehen jedoch noch eine ganze Menge mehr an Coachings zur Auswahl, allen voran die Sozial-Coachings, Akademiker-Coachings, Existenzgründer-Coachings usw., die jedoch im Großen und Ganzen auf eine andere Fördergruppe hinzielen.
Es handelt sich ja wie bereits oben schon erwähnt um Maßnahmen, die vom Jobcenter oder Arbeitsamt gefördert werden. Priorisierendes Ziel ist es hierbei, die Coaching-Teilnehmer / Kunden aus der Arbeitslosigkeit wieder schneller und einfacher in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse zu bringen, im Idealfall mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag in Vollzeit.
Inhalte des Bewerbungscoachings
Das Bewerbungscoaching fokussiert im Wesentlichen seine Inhalte auf den Bewerbungsprozess des Kunden, welches neben der Anfertigung oder Verbesserung des gesamten Bewerbungsauftritts, wie Lebenslauf und Bewerbungsschreiben / Anschreiben ebenso die Sichtung sämtlicher bewerbungsrelevanter Unterlagen wie z.B. Zeugnisse, Zertifikate, Abschlüsse (wenn im Ausland erworben, dann auch Übersetzungen und Anerkennungen) beinhaltet sowie weiterer nützlicher Expertisen. Referenzen und Arbeitsproben gehören ebenso zur Materie eines Bewerbungscoaching.
Während des Coaching zählt als umfangreiche Aufgabe die Vorbereitung auf ein Job-Interview bzw. Vorstellungsgespräch oder auch auf ein Assessmentcenter. Hier wird mit Hilfe von Videotechnik die Verhaltensweise und die Ausdrucksweise der Kunden aufgezeichnet und anschließend professionell ausgewertet. Übungen zu einem Elevator-Pitch oder die persönliche Selbstdarstellung runden das Bild ab.
Potenzialanalyse
Zusätzlich sollte hier eine Potenzialanalyse durchgeführt werden, wobei es hier darum geht, welche persönlichen Kompetenzen und Fähigkeiten der Bewerber in Bezug auf einen Job bereits erfüllt oder zusätzlich noch entweder erwerben oder intensivieren sollte. Stichwort hierfür ist: „Weiterbildung“.
Aktuell ist es wegen der sich extrem schnell verändernden Ansprüche auf dem Arbeitsmarkt wichtig, sich stets up to date – auf dem neuesten Stand zu halten. Auch hier kann der Coach wichtige Informationen beisteuern und Verbindungen zu den Bedürfnissen des ausgeschriebenen Stellenangebotes abgleichen, um ein optimales Matching für den Kunden zu erreichen.
Jobcoaching Berlin
Etwas anders verhält es sich beim Jobcoaching. Neben den auch hier wichtigen Bewerbungsunterlagen liegt jedoch der Schwerpunkt überwiegend bei der Jobsuche. Und dies fängt schon bei der Auswahl der Jobportale an. Kostenpflichtige Jobportale, wie Experteer oder Jobleads, bieten neben sehr lukrativen Jobs auch andere Möglichkeiten des Bewerbens an wie z.B. eine eigene Profilerstellung mit Suchfunktion, ähnlich wie bei XING. Es gibt unzählige Jobplattformen, viele davon sind speziell auf Berufsgruppen ausgerichtet, aber auch auf das Geschlecht oder auf Nebenjobs. Und die meisten von diesen sind vielen Nutzern tatsächlich unbekannt.
Es ist durchaus lohnenswert sich der großen Vielzahl an Jobbörsen-Plattformen mit Zeit zu widmen, da man hierbei seine Reichweite und damit auch die Aussicht auf einen Job erheblich erweitern kann. Dies stellt für jene Jobssuchende, die eine neue Berufserfahrung erzielen und sich neu orientieren möchten und nicht mehr in ihrem bisherigen Job oder Beruf arbeiten wollen, oft durch die vielen undurchsichtigen Namen der Berufsbezeichnung, als Problem dar. Ein erfahrender Jobcoach kann hier die Verbindungen herstellen und entsprechend auf diese Problematik weitgehend eingehen.
Denn: Nicht jeder, der ein Projektmanager ist, leitet auch ein Projekt. Die heutzutage mehrfach verwendeten Anglizismen in der deutschen Sprache, allen voran bei der Berufsbezeichnung, sind oft verwirrend und man hat tatsächlich Schwierigkeiten diese teilweise überhaupt zuordnen zu können. Hierbei hilft es auch gemeinsam mit dem Jobcoach, das Verstehen von Stellenanzeigen zu üben. Es verstecken sich oftmals gewisse Botschaften in einer Stellenanzeige, die vom Leser nicht überlesen werden sollten.
Ebenfalls kann man sich im Jobcoaching über alternative Strategien im Bewerbungsprozess wie die Guerilla-Technik informieren und sich auch inspirieren lassen. Erfahrene Jobcoaches wissen hier tatsächlich auch, welche alternativen Wege und Möglichkeiten es gibt, an einen interessanten Job zu kommen, in dem man es eben nicht so macht, wie der allgemeine und normalerweise angewandte Verfahrensweg vorgibt.
Selbstverständlich schließen sich die Tätigkeitsschwerpunkte im Einzelcoaching bei dem Bewerben auf einen Job nicht aus. Daher kann es durchaus dazu kommen, dass sich viele Inhalte des Bewerbungscoachings mit denen des Jobcoachings ähneln oder gleichen. Der Coach ist entscheidend sowie auch verantwortlich für den Prozess und den Erfolg des Coachings, aber auch der Kunde muss hierzu seinen Beitrag leisten und beim Jobcoaching mitwirken, damit der Bewerbungs- bzw. Jobfindungsprozess erfolgreich werden kann.
Abschließend kann man durchaus sagen, dass der Schwerpunkt beim Jobcoaching tatsächlich in der Jobsuche und der Performance liegt. Reines Jobcoaching ähnelt schon mehr einer Art von Arbeitsvermittlung mit gesteigerten Anforderungen. Bewerbungscoaching in Berlin kann mehr eine Fokussierung des Bewerbungsverhaltens neben seinen facettenreichen Nebenaufgaben beinhalten.
Ob man sich letztendlich für ein Bewerbungscoaching oder ein Jobcoaching entscheidet, hängt neben den persönlichen Bedürfnissen und Erfordernissen auch vom Bildungsträger und dessen Angebote ab. In jedem Fall sollte man sich vor dem Einzelcoaching ausführlich über die Inhalte und Abläufe informieren.
Burkhardt Vollbrecht
(Geschäftsführer & systemisch, integrativer Coach)